Reduzierung der Lösemittelemissionen bei der Bergschuhherstellung durch Abluftbehandlung und Einsatz von Dispersionsklebstoffen

Das Projekt wurde durch das PFI, der Forschungsstelle der Vereinigung der Bayerischen Schuhfabriken e.V., in Kooperation mit den Unternehmen Lowa Sportschuhe GmbH, Lukas Meindl GmbH & Co. KG, Hanwag Sportschuhfabrik Hans Wagner GmbH & Co. KG, Haix-Schuhe Produktions- und Vertriebs GmbH und H.B. Fuller Austria GesmbH durchgeführt. Das Projekt wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie gefördert (Aktenzeichen 3621b-IBS/a-9634/06-IGF-0511-0002).

Bei vier bayerischen Unternehmen aus dem Bereich der Schwer- und Bergschuhproduktion wurde der Einsatz lösungsmittelhaltiger Produkte und möglicher Alternativen analysiert, sowie Abluftbehandlungsmethoden diskutiert und zum Teil auch getestet. Dazu wurden die Klebeflächen und Klebstoffauftragsmengen mit den Daten aus der Herstellung anderer Schuhtypen verglichen, um den sehr viel höheren Lösungsmitteleinsatz bei der Bergschuhfabrikation nachvollziehen zu können. Des Weiteren wurden Versuche zum Verkleben von Gummibandagen und Schaft mit Dispersionsklebstoffen durchgeführt und der Schälwiderstand nach DIN EN 1392 bestimmt.

Bei den Bergschuh- und Klebstoffherstellern herrscht Einigkeit in der Einschätzung, dass die Sohlenverklebung aus Qualitäts- und Sicherheitsgründen in absehbarer Zeit nur mit Lösungsmittelklebstoffen bewerkstelligt werden kann. Versuche mit einer vergleichsweise kostengünstigen und ökologisch vorteilhaften biologischen Abluftbehandlungsanlage (Reinluft Umwelttechnik mbH, Stuttgart) haben gezeigt, dass mit einer Kombination aus Biowäscher und Biofiltern die Konzentration an TOC in der Abluft auf unter 50 mg / m³ gesenkt und damit der Grenzwert von 25 g LM / Paar Schuh eingehalten werden könnte. Damit entspricht diese Kombination von Biowäscher und Biofiltern dem Stand der Technik. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass bei erfolgreichem Einsatz von Dispersionsklebstoffen in der Bandagenverklebung die Lösungsmittelemission deutlich sinken würde. Da die Vermeidung Vorrang vor der Behandlung haben sollte, könnte ein zeitlich befristeter höherer Grenzwert den Bergschuhherstellern die Möglichkeit geben, biologische Abluftbehandlungsanlagen mit einer kleineren Anzahl von Modulen zu errichten. Sollten die Versuche zur Umstellung der Bandagenverklebung auf Dispersionsklebstoffe innerhalb dieser Frist nicht erfolgreich verlaufen, könnten die Anlagen problemlos durch zusätzliche Module so erweitert werden, dass auch der aktuell gültige Grenzwert von 25 g LM / Paar Schuh eingehalten wird.

Mehr Informationen zu diesem Forschungsvorhaben finden Sie hier.

 

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