Hygienisierung von Sicherheitsschuhen mit Plasma-aktiviertem Wasserdampf

Ziel des Forschungsprojektes war die Entwicklung eines effizienten, tiefenwirksamen Verfahrens zur Hygienisierung von Sicherheitsschuhen, welches eine Desinfektion und Desodorierung des Innenschuhs unter Einsatz von Plasma-aktiviertem Wasserdampf mit anschließender Rücktrocknung ermöglicht, ohne den Innenschuh bzw. das textile Futter zu schädigen und Schutzfunktionen von Sicherheitsschuhen zu beeinträchtigen.

Das PFI beschäftigte sich mit der Entwicklung eines Schuhhygienisators mit Trocknungsfunktion. Es wurde ein Schuheinsatz entwickelt, mit dem Plasma-aktivierter Wasserdampf und Trocknungsmedium in und aus dem Schuh geleitet werden können. Mit dem entwickelten Zu- und Abluftsystem kann der gesamte Innenschuh gleichmäßig mit Plasma-aktiviertem Wasserdampf bzw. Trocknungsmedium behandelt werden. Des Weiteren wurden verschiedene Rücktrocknungsmethoden untersucht und gegenübergestellt, mit denen die durch den Behandlungsprozess eingebrachte Feuchtigkeit (Plasma-aktivierter Wasserdampf) wieder entfernt werden kann. Es wurde ein Funktionsmuster eines Schuhhygienisators konstruiert und gebaut, welcher an die verwendete Laborplasmaanlage adaptiert wurde. Das Funktionsmuster des Schuhhygienisators ist modular aufgebaut, sodass damit unterschiedliche praxisübliche Sicherheitsschuhe behandelt werden können.

Parallel beschäftigte sich das wfk mit der Entwicklung eines Hygienisierungsverfahrens auf Basis von Plasma-aktiviertem Wasserdampf. Hierzu wurde eine Laborplasmaanlage in Betrieb genommen und damit optimale Prozess- und Plasmaparameter erarbeitet, mit denen eine vollständige Keimreduktion auf Biomonitoren innerhalb bis zu 16 min Einwirkzeit (abhängig vom Mikroorganismus) erreicht wurde. Mit der entwickelten Prozessführung können ferner alle untersuchten Materialien mit Plasma-aktiviertem Wasserdampf desodoriert werden, ohne eine Eigengeruchsbildung zu verursachen. Bis zu 25 Behandlungen mit Plasma-aktiviertem Wasserdampf über Behandlungszeiten von jeweils 8 min bewirken keine inakzeptablen Materialveränderungen an allen untersuchten Materialien. Es wurde festgestellt, dass zur Erzielung ausreichend hoher Keimreduktion eine ausreichend hohe Strömung bzw. Anwesenheit von Plasma-aktiviertem Wasserdampfe mit ausreichend hohem Volumen und Aktivität am Monitor bzw. an mit Keimen belasteten Stellen im Innenschuh erforderlich ist.

Abschließend wurde die Bewertung des entwickelten Hygienisierungsverfahren zur Bewertung der Praxistauglichkeit durchgeführt. Die Schutzfunktion von Sicherheitsschuhen nach der Behandlung von 52 x 4min bleibt weiterhin bestehen. Weiterhin wurde ein Logistik-, sowie Verfahrenskonzept erarbeitet. Daraus folgt, dass durch Separierung des Hygienisierungs- und Trocknungsverfahrens (Hygienisierung im Schuhhygienisator, Trocknung im Klimaschrank) 12 Paar Schuhe pro Schicht bearbeitet werden können. Würden die gesamte Aufbereitung in einer Einheit (Schuhhygienisator) erfolgen, können 2 Paar Schuhe pro Schicht bearbeitet werden.

Das Ziel des Forschungsvorhabens wurde erreicht.

Danksagung:

Das IGF-Vorhaben 19288 N der Forschungsvereinigung Prüf- und Forschungsinstitut Pirmasens e.V., Marie-Curie-Straße 19, 66953 Pirmasens, wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

 

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