Baubeginn für Power-to-Gas-Pilotanlage

PFI-Institutsleiterin Dr. Kerstin Schulte und der PFI-Vorstandsvorsitzende Ralph Rieker haben zusammen mit dem rheinland-pfälzischen Wirtschaftsstaatssekretär Uwe Hüser und dem Pirmasenser Oberbürgermeister Dr. Bernhard Matheis den Grundstein zum Bau einer sogenannten Power-to-Gas-Anlage gelegt. Der Festakt fand vergangenen Freitag in Anwesenheit von etwa 100 Gästen im Energiepark Pirmasens-Winzeln statt. Die Anlage soll künftig überschüssigen Windkraft- oder Solarstrom in Biomethan umwandeln, das dann – und darin liegen Innovation und Vorteil – im Erdgasnetz gespeichert werden kann. 

Die Power-to-Gas-Umwandlung von Überschussstrom per biotechnologischer Methanisierung ist eine innovative Lösung des dringenden Problems der Speicherung von Überschussmengen aus der Produktion von Wind- und Solarstrom, die großen tages- und jahreszeitlichen Schwankungen unterliegt.

Technisch funktioniert eine Power-to-Gas-Anlage so, dass Überschussstrom mittels Elektrolyse zur Produktion von Wasserstoff genutzt wird, der im Anschluss mit Kohlendioxid (CO2) in Biomethan umgesetzt wird. Biomethan kann dank des in Deutschland gut ausgebauten Erdgasnetzes langfristig gespeichert und dann eingesetzt werden, wenn es gebraucht wird. Einzigartig in dieser PFI-Pilotanlage ist der Einsatz spezieller methanbildender Mikroorganismen in einem Bioreaktor. Als CO2-Quelle für die Methanogenese dient zunächst das CO2 des Biogases aus der PFI-Biogasanlage im Energiepark Pirmasens Winzeln und später auch CO2 aus Industrieanlagen.

Die in ihrer Konfiguration deutschlandweit einmalige Anlage des PFI soll jährlich bis zu 440.000 m3 Biomethan aus Wind- und Solarstrom (bei 2,5 MW Elektrolyseleistung) ins Erdgasnetz einspeisen.

Das Land Rheinland-Pfalz hat die Erschließung des Energieparks Pirmasens-Winzeln mit rund 1 Mio. € und die Power-to-Gas-Pilotanlage mit 1,3 Mio. € gefördert. Die Gelder bringt zum Teil das Land selbst auf, zum Teil stammen sie aus dem Europäischen Strukturfonds für Regionale Entwicklung (EFRE).

Die Power-to-Gas-Anlage stellt eine Erweiterung der schon bestehenden wärmeenergieautarken Biogasanlage dar, in die das PFI im Energiepark Pirmasens bereits 3 Mio. € Eigenmittel investiert hat. Eine weitere künftige Ausbaustufe der Anlage zur Bioraffinerie wird die Herstellung von chemischen Grundstoffen wie Biopolymeren oder dem Zuckerersatzstoff Xylit erlauben.

„Mit dem Power-to-Gas-Ausbau der PFI-Anlage im Energiepark Pirmasens-Winzeln und weiteren innovativen Forschungskonzepten haben wir den Ehrgeiz, auf dem Gebiet der Biotechnologie national und international als maßgebliches Kompetenzzentrum wahrgenommen zu werden. Durch die Investitionen, die wir hier tätigen, bekennen wir uns zum Standort Westpfalz. Das wird neben der Zukunftssicherung des PFI auch neue, hochwertige Arbeitsplätze schaffen und zur Ansiedlung weiterer technologieorientierter Betriebe führen“, so PFI-Leitern Dr. Kerstin Schulte. Auch Oberbürgermeister Dr. Bernhard Matheis sieht den Standort Pirmasens durch die PFI-Pilotanlage aufgewertet.

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